Wintergames

von Stiftung YOU COUNT

Das Internat Diapason im Schneeprojekt 2017

Wenn ich ausrechnen müsste, wie viele Stunden ich etwa gespielt habe, würde ich auf acht Stunden wetten. Ich sah auch viel, wie die Anderen spielten. Meist Siedler oder Gemsch. Siedler zum Beispiel, wurde sehr viel gespielt. Das Handeln um Rohstoffe, die Erweiterung seines Reiches und die Zerstörung fremder Pläne scheint uns Jungs zu gefallen. Ich hörte immer wieder, wie ein Jugendlicher fragte, ob jemand ein Siedler mitspielen wolle. So wurden täglich mehrere Partien Siedler gespielt. Und man bedenke: Eine solche Partie dauert ca. eineinhalb Stunden! Gemsch war am Anfang nicht so gefragt. Doch dann kam ein Jugendlicher und  fragte, ob jemand Gemsch mitspiele wolle. So ging es los. Plötzlich wollte jeder Gemsch spielen und die gegnerischen Teams mit seinen eigenen Tricks schlagen. Poker kam und die Pokersucht kam. Jeder wollte der Reichste sein. Ein Paar Jugendliche wussten zuerst nicht, wie Poker geht. Diese setzten sich dazu, schauten bei den Anderen ab und wurden gleich vom Fieber angesteckt. So wurden es immer mehr und mehr Pokerspieler.

Die Lautstärke beim Spielen am Abend war so laut, dass man nebenbei keine Gespräche führen konnte. Nicht dass es mich gestört hat, aber die Erwachsenen störte es meistens. Sogar am Abend, wenn die Jüngeren ins Bett gingen, waren die Älteren immer noch laut am Spielen. Sie konnten kaum ruhig sein, so dass die Jüngeren beim Geschichten Hören immer wieder gestört wurden.

Wie immer machten wir ein Gemeinschaftsspiel. Zwei Sozialpädagogen organisierten ein 'Schlag den Pädagogen'. Sie hatten sich verrückte Ideen ausgesucht. Die meisten Jungs machten eifrig mit, konnten aber nie die Pädagogen schlagen. Spass hatten wir allesamt trotzdem.

So wie ich das beurteile, haben alle die Spiele ohne Handy genossen. Man könnte natürlich jetzt meinen, dass wir nur gespielt haben. Aber so war das nicht. Wir sind auch noch viel Ski und Snowboard gefahren und mussten Iglu bauen und sogar darin übernachten!  Das war eine grosse Herausforderung für so manche von uns.

Dario Rüegsegger und Brigitte Liechti

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