Weihnachten im Diapason
von Stiftung YOU COUNT
Für einmal ein Fest der Farben. Das Diapason kehrt nach dem Brand zur Normalität zurück.
Gross sind die diapasoninternen Sticheleien zwischen dem armen Küchenteam, das ausgerechnet heute im Nebel sitzt, und dem Aktivitätstrupp, der in der Jungfrauregion zusammen mit den Jugendlichen Schnee, Sonne und verschiedene Wintersportarten geniesst. Dies wird dann per Whatsapp genüsslich in die Küche runter gemeldet. Je nach Sonnenaussetzung, Gesundheitszustand und der Dauer seit der letzten Dusche kommen dann die Jugendlichen gegen Abend mit den unterschiedlichsten Gesichtsfarben im Diapason an.
In bunten Farben geht dann die Weihnachtsfeier weiter: Auf den grünen Nüsslisalat mit rotem Speck, gelb-weissen Eiern und buntem Gebäck folgen ein brauner Braten mit gelbem Kartoffelgratin und einem rotgelben Rüeblipaket. Das mundet hervorragend, und der Aktivitätstrupp hat bereits wieder profitiert, denn Servieren und für Nachschub sorgen entfällt ja dann wieder auf das Küchenteam. Hierfür wird wenigstens ein definitiv nicht geheuchelter, grosser Applaus spendiert.
Beim anschliessenden Spaziergang zur Ruine erzählt Simon Mahler eine unterhaltsame Weihnachtsgeschichte in rot-weiss aus dem Nachbarort Saxeten. Interessanterweise steht dabei rot für Blut, denn ein Mann hat sich am Bein verletzt und wird von Kindern durch den Schnee abtransportiert. Der Clou kommt ganz zum Schluss, als auskommt, dass Simon diese Geschichte vor ein paar Jahren selber geschrieben hat.
Schliesslich dürfen auch die Geschenke nicht fehlen sowie die dazugehörigen besonders bunten Momente. Ein solcher passiert dann, als Noël, der sich immer mal wieder über fehlenden Lachs beim Frühstück beschwert, gerade eben ein Pack Lachs aus seinem Paket zieht. Oder als Roman ein Natel geschenkt bekommt von einem Mann, den er zufälligerweise mal an einem Fussballspiel getroffen hat! Jeremy hingegen lässt sich nicht lumpen und bekommt einen selbst angefertigten Multifunktionsbasketballkorb mit Aufhänge- und Rollvorrichtung. Unmöglich, sich das vorzustellen, ohne es gesehen zu haben! Und natürlich auch mit Farbbezug, denn das Netz des Korbes erstrahlt in den Landesfarben von Amerika.
Das Dessert ist, wie könnte es anders sein, zweifarbig: Weisses und braunes Schoggimousse. Weihnachten soll also ein Fest des Lichts, der Freude oder gar der Liebe sein!?!? Oh nein, Weihnachten ist definitiv ein Fest der Farben, zumindest in der Version 2017.
Herbert Roth
Stv. Internatsleiter