Internat Diapason

von Stiftung YOU COUNT

Von Fernsehstars und Höhenwahnsinnigen

Der Trek 2023 ist etwas für Extreme. Wer sonst würde schon freiwillig auf Wanderschaft gehen, wenn die Temperatur 35 Grad beträgt, fragte man sich während der ersten drei Trektage. Und wer würde es freiwillig tun, wenn Rekordmengen an Regen aus dem Himmel fielen, fragte man sich im zweiten Trekteil.

Als sich die fünf Trekgruppen nach einer Woche Hitze und Regen zur Würdigung zu Hause im Wilderswiler Garten versammelt hatten, war es fast schon ein Hohn, dass es bewölkt und 20 Grad warm war – also das perfekte Trekwetter, jetzt, wo die Veranstaltung vorbei war!

Dass sich die Jugendlichen von ein paar Wetterkapriolen nicht irritieren liessen, zeigen folgende Anekdoten:

  • Super Dario Bros traf Werner und Werner war der Hammer, denn mit Werner musste die Gruppe, die von Habkern nach Morschach lief, nicht mehr kochen und wurde nach Strich und Faden verwöhnt. Es traf sich gut, dass das Freibad in Gersau wegen sintflutartigem Regen für andere Gäste geschlossen war.
  • Tyronnosaurus Lex hingegen staunte, dass der Regen im August auf 2000 Meter über Meer in weisser Form vom Himmel fällt. Von Andermatt zum Sustenpass absolvierten die Jungs auf der Königsetappe über 25 km und über 1300 Höhenmeter.
  • Die Yumis hatten in weiser Voraussicht während der Hitzeperiode einen Tag organisiert, in dem die Gruppe auf dem Aareboot statt in Wanderschuhen unterwegs war. Auf dem Weg von Wilderswil nach Solothurn war immer dann ein Gewässer in der Nähe, als sein Abkühlungspotenzial am meisten gebraucht wurde.
  • Auch die Gruppe Champagna fand wunderbare Badeplätze, die zum Verweilen einluden. Auf dem Weg vom Toggenburg an den Bodensee sammelten sie nicht nur vier- und sogar fünfblättrige Kleeblätter, sondern auch ein paar Flöhe bei der Übernachtung im Stroh.
  • Anno Domileandronemin schliesslich hatte durch eine clevere Planung erreicht, dass sie am Sonntag einen Ruhetag auf eine Alp im Maggiatal abhalten durften, weil ein Weitermarsch aufgrund der überfluteten Wanderwege nicht mehr möglich war. Trotzdem war die Erleichterung gross, dass man tags darauf heil wieder ins Tal gelangt war.

Bei 35 Grad oder in der Sturzflut – der Trek 23 war schon voller Erlebnispädagogik, bevor man überhaupt den ersten Schritt gemacht hatte.

Wilderswil, 4. September 2023

Herbert Roth

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