Internat Diapason
von Stiftung YOU COUNT
Gruselkabinett zu Weihnachten
Es hat nicht ganz alles geklappt an der schönen Weihnachtsfeier, aber zum Glück halt doch das Wichtigste. So ist es eben nur mittelmässig toll, wenn ausgerechnet am Schneetag ebendieser nur halbbatzig stattfinden kann, weil der Föhnsturm ein paar Bergbahnen ausser Betrieb setzt. Dafür schafften es alle Diapasonjungs – und sogar auch diejenigen auf dem Schlitten – heil und unverletzt aus dem Tagesprogramm in den Abend zu starten. Das war in den vergangenen Jahren beileibe nicht immer so gewesen.
Bei der Rangverkündigung zum WM-Toto fehlt ausgerechnet diejenige Person, die einen Überraschungspreis bekommen sollte. Jä nu. Das Essen startete dann mit einem zerbrochenen Teller, aber da Scherben bekanntlich Glück bringen, konnte das feine Fondue Chinoise nachher herzhaft genossen werden.
Schon bald ging es ab zur Ruine. Wunderbar war der Wald vom Fackellicht erleuchtet, doch statt den Fackeln folgend die Ruine zu erreichen, trafen wir schon bald auf einen gehetzten Mitarbeiter, der fieberhaft daran war, seine letzten zwei Fackeln zu entzünden. Tja, unsere Jungs sind halt einfach zu schnell für die Mitarbeiter.
In der Ruine konnte man sich die Stimmung dann ebenfalls aussuchen: Entweder genoss man die feierlich durch Finnenkerzen erleuchtete Szenerie oder man ärgerte sich über den ausgestossenen Rauch. Die gewagte Beamerprojektion an die Ruinenwand glich zuweilen einem Gruselkabinett, da wegen der unebenen Burgwand Gesichter und Gestalten ins Zombiehafte verzerrt waren. Begleitet wurde dies von wunderbarer Gitarren- und Flötenmusik, die das Lied Hallelujah zum Besten gab.
In Dankbarkeit schauten wir zurück, was das Jahr uns Gutes gebracht hat: Fortschritte im Eishockey, tolle Lagererlebnisse oder das Leben in grosszügigen Wohnräumen beispielsweise.
In den Wohngruppen liessen sich die Jugendlichen beschenken. Ein spezieller Lacher kam auf, als Tyron neben einer Frankreichfahne noch einen kaputten Ball erhielt, da im 5-Franken-Budget einfach kein ganzer mehr drin gelegen hatte.
Eine gelungene, stimmungsvolle und zuweilen unterhaltsame Weihnachtsfeier lässt uns mit guten Gefühlen ins neue Jahr wechseln.
Wilderswil, 22.12.22, Herbert Roth