Auf Stöckelschuhen durch die ganze Welt
von Stiftung YOU COUNT
Schulschlussfeier Internat Diapason
Natürlich wäre ein Aufenthalt in einer Badi oder an einem See – mit einer Glacé in den Fingern – die bestmögliche Betätigung gewesen an diesem heissen Nachmittag. Aber die Schulschlussfeier des Internats Diapason folgt mindestens ganz knapp dahinter auf dem 2. Rang. Immerhin ist es an diesem stimmungsvollen Anlass möglich, innert Minuten von Amsterdam nach New York und von Sydney nach Bern zu fliegen – wenn auch nur in Gedanken. In der Badi hätte es in der gleichen Zeit gerade mal von der Liegewiese zum Schwimmbecken und zurück gereicht.
Tatsächlich machten sich die Lehrpersonen per Flugzeug auf, um die Bildungsstadt 2017 zu finden. Böse Zungen behaupten, die Flugzeuge seien extra nur notdürftig gebastelt worden, damit man das Augenmerk mehr auf den Laufstil und die Stöckelschuhe der Crew richte.
Die Städte wurden präzise analysiert: In Zürich ist es schnell und hektisch, in Tokio lebhaft und laut, und in Rio de Janeiro steht man nach einem Kampf wieder auf. Zufälligerweise trafen genau diese Beschreibungen auf die entsprechenden Schüler zu, die ein Symbol ihrer Stadt gebastelt hatten wie z.B. die Akropolis, das Berner Münster oder die Christusstatue. So erhielt jeder Schüler im stimmungsvollen Rahmen sein Zeugnis direkt ab Flugzeug überreicht und erntete damit den Lohn für ein weiteres anstrengendes Schuljahr
Übrigens wurden Amsterdam und Sydney zu den Bildungsstädten 2017 erkürt, was deren Repräsentanten Jannis und Nicola ein speziell gelungenes Schuljahr attestierte. Ein Fall fürs Fotoalbum war der anschliessende Schnappschuss mit den typisch englischen „Doktorhüten“ vor dem Weinregal des Restaurant Ox, wo die Feier stattfand.
Der Grund für die Wahl des Restaurants Ox war Abdel, da er hier seit Anfang Jahr einen Wochenarbeitsplatz besuchte und nun von „seinem“ Team bewirtet wurde. Er war dann auch der erste Jugendliche, der vom Internatsleiter verabschiedet wurde. In Anspielung auf die Bachelor-Sendungen überreichte Sacha Baumgartner Abdel, Jeremy, Jannis und Marc ganz einfach keine Rose, da ihre Zeit im Internat abgelaufen war und sie nun weggeschickt werden. Sacha Baumgartner meinte, sie hätten sich ganz einfach zuletzt zu wenig um das Internat gekümmert und hätten es darum auch nicht verdient, noch länger im Internat sein zu können.
Weder das Flugzeug noch die Stöckelschuhe nahmen einen Schaden, und während die Flughöhe schon wieder abnahm, ging die Raumtemperatur noch immer in die andere Richtung. So waren alle froh, dass der ausgiebige Apéro im Schatten draussen stattfand. Wer jetzt immer noch fand, die Badi wäre besser gewesen als ein Flug durch die halbe Welt, suchte am Brunnen gleich neben dem Restaurant eine wohlverdiente Abkühlung, was teilweise sogar in der Unterwäsche geschah.
Herbert Roth
Stv. Internatsleiter